Die Posse um die Bezeichnung des Kreuzberger Weins geht weiter. Der Wiesbadener Kurier brachte am Samstag, 18. Juli 2023, einen Bericht von Hans Dieter Schreeb zum Thema: ‚Weinungsfreiheit‘ - der endlosen Geschichte nächster Teil
Der weiße Kreuz-Neroberger und der rote Kreuz-Ingelheimer (angebaut am Berliner Kreuzberg) haben wieder mal einen neuen Namen erhalten: Nach Versuchen mit ‚01001011‘ und ‚Namenlos‘ hat sich die Bezirksverordnetenversammlung, das Lokalparlament von Friedrichshain-Kreuzberg, für die umständliche Bezeichnung ‚Weinungsfreiheit‘ entschieden – bei sehr vielen Enthaltungen. Begeistert ist niemand, vor allem nicht die Partnerschaftsvereine Kreuzberg, Wiesbaden und Ingelheim, die sich jahrzehntelang um den Wein und seine Pflege verdient gemacht haben und sich nun bei der Namensfindung ausgeschlossen fühlten. Den Grundstein für den Kreuzberger Wein legte 1968 die Stadt Wiesbaden, die Kreuzberg fünf Rebstöcke des Neroberg-Rieslings schenkte. Später kamen weitere Rebstöcke dazu, so dass heute am Kreuzberg rund 300 Rebstöcke kultiviert werden.
Und warum der ganze Ärger um rund dreihundert Flaschen pro Jahr, die obendrein verschenkt werden? Der Bezirk sagt: „Weinrechtlich dürfen wir nicht angeben, woher die Trauben stammen, die zu diesem köstlichen Tropfen führen.“