Hans Dieter Schreeb und sein neues Musical "Heidi"

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Ein Faible für die Schweiz: Hans Dieter Schreeb, gebürtiger Wiesbadener und heute Wahl-Berliner, schrieb bereits das Libretto „Tell“. Nun folgte das Familienstück „Heidi“. WIESBADEN/WIEN - Die Songs zur Musicalversion von „Heidi“ hat Michael Schanze komponiert, von ihm stammt auch die Musik des Musicals. Den Text der Bühnenfassung kommt aus der Feder des Wiesbadeners Hans Dieter Schreeb. Der Schweizer Botschafter Walter Haffner kennt den Namen Schreeb, ließ er bei der Pressekonferenz vor der Uraufführung verlauten. Er wusste, dass der Wiesbadener TV-Autor und Schriftsteller auch das Libretto „Tell“, dem Schweizer Freiheitshelden, geschrieben hat. Dieses Musical wurde einen Sommer lang auf einer Freilichtbühne am Walensee, der in den Kantonen Glarus und St. Gallen liegt, aufgeführt. „Ein Deutscher hat sich unseren beiden Schweizer Nationalheiligen angenommen“, so der Botschafter. Jenen Helden, die das Bild der Schweiz geprägt haben – das sei bemerkenswert. Angelehnt an Johanna Spyris Original von 1880 Nach der Uraufführung im Wiener Museumsquartier schrieb der Wiener Kurier zu „Heidi – Das Musical“: „Der Jubel war groß. Freude vor allem bei den Omas und Muttis mit ihren Enkeln und Kindern. Dass es so was überhaupt noch gibt.“ Schreeb hat sich in der Bühnenfassung eng an Johanna Spyris Original von 1880 angelehnt. Gehören doch „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ zu den berühmtesten Kinderbüchern der Welt – in viele Sprachen übersetzt und in Millionen Auflagen verbreitet. Regisseur Manfred Waba packt in seine Inszenierung reichlich Musical-Elemente mit hinein. Vor dem Schuhplattler werden auf der Bühne von einem Dienstboten-Ballett die Staubwedel geschwungen. Österreichs Zeitungen sind von den Profis beeindruckt, die mitwirken. So Maya Hakvoort als Gouvernante Fräulein Rottenmeier und Uwe Kröger in der Rolle des schrulligen Alm-Öhi mit Vollbart. Alfons Haider, auch ORF-Moderator, spielt den bauernschlauen Bürgermeister und leiht Johanna Spyri als Erzählerin in Videoeinspielungen Gesicht und Stimme. Geheilt von einem geheimnisvollen Leiden „Das Heidi“, wie man in der Schweiz sagt, spielt die bezaubernde Vanessa Zips, die sich auf der Alm mit dem Geißenpeter (Stephan Luethy) anfreundet. Rebecca Soumagné übernimmt die Rolle der Klara, die in der Großstadt Frankfurt ziemlich unglücklich ist. Die Youngsters auf der Bühne singen und spielen top – „sind super aufgedreht, wie sich das auf der Musicalbühne so gehört“, schrieb ein Kritiker. Das Musical endet damit, dass Klara tatsächlich nach einem Kuraufenthalt in Bad Ragaz in die Hütte des Alm-Öhi darf und dort von einem geheimnisvollen Leiden geheilt wird. Das Mädchen Klara kann am Ende aus ihrem Rollstuhl aufstehen und wieder laufen. Besucher berichten, dass sie als Kind in den Kurort im Kanton St. Gallen gefahren sind, um zu sehen, wo das Waisenkind Heidi gelebt hat. Vielen treibt es die Tränen in die Augen – in Erinnerung an „das Heidi“, das sie als Kind so geliebt haben. Nach den Aufführungen in Wien (November und im April 2019 nochmal) geht das Ensemble auf Tournee durch Österreich, die Schweiz und Deutschland. Insgesamt 80 Städte stehen auf dem Programm. Ingeborg Toth, Wiesbadener Kurier / Wiesbadener Tagblatt 10. November 2018